Poller

raumlabor

November 2017

Im öffentlichen Raum unserer Städtespielt sich ein Großteil unseres Lebens ab. Von großen Veranstaltungen, wie Märkten oder politischen Versammlungen über alltägliche soziale Interaktion übernimmt der städtische Raum eine Vielzahl von Funktionen.

Die räumliche Ordnung wird hierfürnicht nur durch Straßen und Häusergebildet, sondern definiert sich als Produkt menschlicher Aktivität und Interaktion.
Das Verhalten verschiedener Nutzerartikuliert sich in räumlichen Übersetzungen dieser Beziehungen und Verbindungen. Diese (auch rechtlichen)Beziehungen zu untersuchen, hilft den öffentlichen Raum zu verstehen und liefert Ansätze einzugreifen.

Besonders der Grenzbereich zwischenVerkehrsfläche und Aufenthaltsflüchehat sich in der europäischen Stadt imletzten Jahrhundert stark gewandelt. Nicht nur das Verhältnis von öffentlichem zu privatem Raum (siehe Plannach Giovanni Battista Nolli), sondernauch die räumlichen Grenzen zwischenden verschiedenen Verkehrsteilnehmern definieren heute unsere Stadt.

Unsere Untersuchung setzt bei diesen Grenzräumen an und versucht ihnen eine neue Qualität zu geben. Hierbei gilt es die Aufmerksamkeitnicht auf Bänke, Bushaltestellen,Mülleimer und anderem Stadtmobiliar zu richten, sondern wenig bearchteten architektonischen Mitteln, die Grenzen und Barrieren im öffentlichen Raumaus formulieren. Bordsteine, Schranken, Blumenbeete, Bäume aber auch Parkende Autos und Fahrradständerzählen hierzu.

Diese Grenzräume werden auf verschiedene Arten von verschieden Nutzern bereits bespielt. So lassen sich improvisierte Sitzgelegenheiten, mobile Werbeflächen oder verschiedene Spielgeräte, mehr oder weniger von der öffentlichen Hand geplant, in jenen Räumen entdecken.

Besonderer Bedeutung wird in diesem Zusammenhang dem Poller zuteil. Zum Einfahren, beleuchtet oder felxibel, wird er in vielen Ausführungen und in unterschiedlicher Gestaltung im Stadtraum eingesetzt um die räumliche Ordnung herzustellen und zu bewahren.

Diesem alltäglichen Objekt, welches im Straßenbild sehr präsent ist, welches aber trotzdem wenig Beachtung findet, gilt unser Interesse. Folglich ist ein Eingriff, der die Qualitäten und Möglichkeiten des öffentlichen Raums auch an unerwarteten oder vergessenen Orten mit Hilfe dieses Objekts aufzeigt, das Ziel unserer Planung.

Die Bewohner sollen selbst zur Teilhabe an der Gestaltung ihres Lebensraums beitragen und durch temporäre oder kleine Eingriffe, wie eine neue Perspektive auf den Poller, werden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt.

 

Hacking Urban Furniture: artworks, ideas competition, exhibition co-funded by the Hauptstadtkulturfonds